Triggerpunkt-Therapie


Es wird die Triggerpunkt-Therapie mit der ischämischen Kompression am M. deltoideus dargestellt
Ischämische Kompression bei der TrP-Therapie

Kurz und knapp


Die Triggerpunkt-Therapie dient ausschließlich dazu "getriggerte" Beschwerden  zu behandeln - egal ob sie akuter, chronischer oder anscheinend  "therapieresistenter" Natur sind.


Wissenswertes zur Triggerpunkt-Therapie


Triggerpunkte sind kleine, lokal begrenzte Verhärtungen innerhalb eines Muskels. Sie sind in der Lage ausstrahlende Schmerzen auszulösen, die in weit entfernt liegenden Körperareale oder gar tief in einem Gelenk zu spüren sind. Außerdem können sie Beschwerden nachahmen, die den Beschwerden von inneren Organen täuschend ähnlich sind.

Die Triggerpunkt-Therapie wird ausschließlich dort eingesetzt, wo es sich um ein myofasziales Syndrom, d.h., wo es sich um "getriggerte" Beschwerden handelt.

 

"Getriggerte" Beschwerden - egal ob akut, chronisch oder therapieresistent - verschwinden nur dann, wenn die Triggerpunkte gefunden und dann "aufgelöst" werden.



Die 5 Teilschritte einer Triggerpunkt-Therapie

Auffinden eines Triggerpunktes


Jeder Triggerpunkt bildet sein ganz individuelles Schmerz- bzw. Beschwerdemuster aus. Im Umkehrschluß lassen sich so über das Schmerz- bzw. Beschwerdemuster des Patienten und mittels Screening-Tests, die grobe Lage möglicher Triggerpunkte abschätzen.
Liefert das sorgfältlige Abtasten der Muskulatur dann eine kleine druckschmerzhafte Stelle, von der sich die Schmerzen des Patienten auslösen oder verstärken lassen, ist mit hoher Wahrscheinlichkeiit von einem “getriggerten” Schmerz auszugehen.



Auflösen eines Triggerpunktes


Abgebildet ist die manuelle Kompression auf dem Schulterblatt bei der Triggerpunkt-Therapie.
Manuelle Kompression am Schulterblatt

 

Die Basisbehandlung zum Auflösen von Triggerpunkten ist die manuelle Kompression.

Dem Heilpraktiker ist es jedoch erlaubt, neben den manuellen Techniken auch die Akupunkturnadel oder Injektionen zur Triggerpunktauflösung einzusetzen. Die Behandlung läßt sich so effektiver gestalten und der Therapieerfolg stellt sich schneller ein. Nur wenn die Triggeraktivität aller Triggerpunkte aufgelöst wird, verschwinden die dazugehörigen Schmerzen in vollem Umfang.

Fasziendehnung und Faszientrennung


Abgebildet ist die Fasziendehnung auf dem Schulterblatt bei der Triggerpunkt-Therapie
Fasziendehnung am Schulterblatt

 

Besonders bei chronischen Beschwerden ist die Fasziendehnung und Faszientrennung von therapeutischer Relevanz. Schonhaltung und Ruhigstellung im Schmerzfall sorgen dafür, dass Stoffwechselprodukte nicht optimal abtransportiert werden. Verklebungen und Verbackungen zwischen Muskelfazien und der Muskulatur sind die Folge. Durch Fasziendehnung und Faszientrennung läßt sich alles wieder normalisieren.


Selbstdehnung als Hausaufgabe


Die Selbstdehnung der "getriggerten" Muskulatur durch den Patienten unterstützt merklich die Triggerpunkt-Therapie. Die Dehnübungen werden in der Praxis eintrainiert und sollten regelmäßig vom Patienten zu Hause durchgeführt werden. Wärmeanwendungen sind nützlich.


Prophylaxe:  Erkennen der auslösenden Faktoren


Ist ein Triggerpunkt  “weg therapiert”, muss die auslösende Komponente (z.B. Fehlhaltung am Arbeitsplatz, zu viel Stress) erkannt und in Zukunft vermieden werden. Ist dies nicht möglich, wird sich auf kurz oder lang eine erneute Triggerpunkt-Problematik einstellen. 


Wie lange dauert eine Therapie


  • in akuten Fällen reichen meist ein paar wenige Behandlungen aus, um den Schmerz zu beseitigen
  • bei chronischen Beschwerden, die oft mit Ruhigstellung und Schonhaltung einhergehen, bilden sich sog. Triggerpunkt-Ketten (Ausbildung von mehreren Triggerpunkten) aus, wodurch sich der Behandlungszeitraum deutlich verlängern kann

Was Sie sonst noch wissen sollten


  • Die Therapie kann etwas schmerzhaft sein - aber es lohnt sich.

Indikationen


  • Myofasziales Syndrom, d.h. alle "getriggerten" Beschwerden                                         

Kontraindikationen


  • Blutgerinnungsstörungen
  • nach Strahlentherapie

Vorsicht bei

  • instabilen Frakturen
  • akute Muskelverletzungen
  • Osteoporose
  • maligne Tumore
  • generalisierte Hautverletzungen