Die Blutegel-Therapie ist etwas ganz besonderes. Hier bestimmt der Blutegel wie lange eine Behandlung dauert. Erst wenn er satt ist löst er sich vom "Objekt seiner
Begierde" und die Behandlung ist beendet. Sehr hilfreich bei Venenprobleme, Schmerzen, Ödeme nach OPs.
Die Blutegel-Therapie gehört zu den ältesten Heilmethoden der überlieferten Medizingeschichte. Die ersten eindeutigen Darstellungen stammen aus der Indischen Medizin und gehen bereits auf die Zeit vor Christi zurück. Ab dem Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert war die Blutegel-Therapie auch in Europa ein unverzichtbarer Bestandteil in der Volksmedizin, aber auch in der ärztlichen Therapie. Das Ende wurde eingeleitet mit einer Phase der missbräuchlichen Anwendung. Es kam zu einer nicht mehr rational begründbaren Ausweitung der Indikationen und Steigerung der Intensität der Therapie. Nicht selten kamen zwischen 60 - 80 Blutegel zum Einsatz, was natürlich zu hohen Blutverlusten mit starker Schwächung des Patienten bis hin zum Tod führen konnte. Jahrzehnte lang waren dies die Jahre des "Vampirismus" mit all seinen negativen Folgen und Begleiterscheinungen. Danach folgten Jahre der Diskriminierung und Vorurteile.
Erst In den 1920er Jahren erfolgte ein erneuter Aufschwung für die Blutegeltherapie. Eine spezifische Domäne bildete sich bei den Chirurgen heraus, die Blutegel zur Verhinderung von postoperativen Thrombosen und Embolien nach chirurgischen Eingriffen einsetzten. Der Blutegel wurde bei allen namhaften Kliniken Europas für diese Indikation verwendet, bis sich nach dem 2.ten Weltkrieg Heparin und Marcumar zur Thrombose- und Embolieprophylaxe durchsetzten.
Eine internationale Renaissance erlebte der Blutegel dann erneut in den 70ziger Jahren des 20.Jahrhunderts, als er zunehmend mehr bei postoperativen venösen Stauungen mit Transplantversagen in der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie zum Einsatz kam. Gleichzeitig erfolgte die zunehmende Verbreitung der Blutegeltherapie durch die moderne Naturheilkunde im deutschsprachigen Raum.
Das Einzigartige am Blutegel ist sein Speichel. Beim "Anbiß" injizierte er zwei wichtige gerinnungshemmende Stoffe - Hirudin und Eglin - , die ihm die Bissstelle so lange offen halten, solange er saugt. Ist er "satt" fällt er alleine vom "Objekt seiner Begierde" ab. Eine Nachblutungszeit, die gewünscht ist, kann bis zu 12 Stunden dauern. Insgesamt können so aus jeder Bißstelle bis zu 30 ml Blut aus dem Körper "ausgeleitet" werden. So gehört die Blutegeltherapie zu den “ausleitenden” Verfahren.
Ein Übertragen von Krankheiten ist nicht möglich, da der Blutegel nur ein einziges mal angesetzt werden darf.
Das Besondere am Blutegel ist sein Speichel :
Ein Übertragen von Krankheiten ist nicht möglich, da der Blutegel nur ein einziges mal angesetzt werden darf.
Cave:
Anwendung bei Venenproblematik
weitere Anwendungsgebiete